Stephanshart liegt etwa 8 km nordwestlich von Amstetten an der Donau, die bis zum Hochwasser des Jahres 1787 nahe am Ort vorbeizog. Man erreicht den Ort über die Bundesstraße nach Grein. Zur Pfarre gehören ca. 980 Katholiken.
Die Pfarre Stephanshart (urspr. "St. Stephan am Hart") gehört - wie viele Stephanspfarren in NÖ. und OÖ. - zu den ältesten Passauer Pfarrgründungen in der ersten Hälfte des 11. Jhdt. Sie umfasste das Gebiet der späteren Pfarren Sindelburg, Oed, Zeillern, Markt und Stift Ardagger, sowie Kollmitzberg und Neustadtl. 1049 wurde davon das Gebiet von Stift Ardagger mit Markt Ardagger, Kollmitzberg und wohl auch Neustadtl herausgelöst. Um letztere Pfarre entstand um 1140 ein Streit mit dem Stift Ardagger, der vom Passauer Bischof Jahre später dahingehend entschieden wurde, dass Neustadtl dem neugegründeten Stift Waldhausen (OÖ.) einverleibt wurde, Stift Ardagger dafür Stephanshart mit der Filiale Zeillern bekam. Bis zur Aufhebung von Stift Ardagger 1784 war Stephanshart von dort aus seelsorglich betreut, anfangs durch Kanoniker, später durch Vikare des Stiftes. Im Jahre 1497 wurde die alte, heute nicht mehr existierende gotische Dorfkirche vom Passauer Weihbischof Bernhard Meurl von Leombach geweiht. Dieses Gotteshaus war immer wieder von Setzungen und Hangrutschungen bedroht. 1957 wurde sie baubehördlich gesperrt und 1963 abgetragen. Die neue Kirche wurde 1959 eingeweiht.
Die neue Kirche ist ein klar gegliederter Baukörper mit weiträumigem Hauptschiff und schmalen Seitenschiffen. Der im Osten vorgelagerte Turm mit Pyramidendach krönt den Haupteingang. Hohe, schmale Rundbogenfenster lassen viel Licht in den Raum, der von einer Betonkassettendecke überspannt ist. Die künstlerische Einrichtung ist großteils aus der alten Kirche übernommen, die Chorwand zeigt ein Sgraffitto von Robert Herfert aus dem Jahr 1959. Derselbe Künstler schuf auch die modernen Kreuzwegbilder.
Seit dem Jahr 2007 befindet sich die sogenannte Olympiaorgel (Baujahr 1964) aus dem Stift Wilten mit ihren mehr als 3100 Pfeifen in der Pfarrkirche Stephanshart.
Weitere Informationen zur Pfarrgeschichte und zur Pfarrkirche findet man in folgenden Publikationen:
Kirchenführer Stephanshart, Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 389, Verlag St. Peter Erzabtei Salzburg, 2002 - erhältlich im Vorraum der Kirche
Röm.-kath. Pfarramt Stephanshart (Hrsg.), Von Innsbruck nach Stephanshart, Stephanshart 2007 - erhältlich im Pfarramt Stephanshart
Kulturkreis Stephanshart (Hrsg.), Zeitenblicke Stephanshart, radinger.print Scheibbs, 2009 - erhältlich beim Kulturkreis Stephanshart